Die Ausstellung »Symbiotic Wood« erforscht das Leben mit Holz als einem mehr als »menschlichen« Material. Der Klimawandel in Verbindung mit forstwirtschaftlichen Monokulturen führt zu Insekten- und Pilzbefall in den Wäldern. Aus der menschlichen Perspektive wird das geerntete Material dadurch scheinbar entwertet. In der Ausstellung werden die Auswirkungen anderer Spezies, insbesondere des Borkenkäfers, auf das Holz untersucht. Weiterhin möchte die Ausstellung dazu anregen, das betroffene Material Holz neu zu bewerten. In einer Reihe von Räumen und Prototypen entfaltet sich das Thema als eine Symbiose entlang der Linie der Erkenntnis – durch Wissenschaft und Kultur – sowie der Linie der Schöpfung – durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Die Sensibilität zur kulturell-ästhetischen Neuorientierung wird im Kunstgewerbemuseum mit seinen historischen Sammlungen geschult. Dort geht es darum, den Dingen und Kunstwerken ihr Alter anzusehen und sie in ihrer Geschichtlichkeit zu erkennen. Wir begreifen die Spuren von Gebrauch und Alter, von Pflege, aber auch von Vernachlässigung und Verfall als wertvolle »Patina«. Sie öffnet den Blick für die Grenzen des Menschen und für den symbiotischen Umgang mit der Natur. Aus der Sammlung des Kunstgewerbemuseums wird diese Perspektive durch eine spätmittelalterliche Greifenfigur verkörpert – trotz ihrer beträchtlichen Schädigung durch Insektenbefall ein beeindruckendes Kunstwerk.
In einer Reihe von Workshops und Vorträgen wird ein Diskurs mit der Öffentlichkeit über das Thema des Lebens in einer symbiotischen Beziehung mit Holz und seinen verwandten Spezies geführt.
»Symbiotic Wood« ist ein Projekt des Exzellenzclusters »Matters of Activity« an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist Teil des the __matter Festival 2025.
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28.6.–21.9.25
Kunstgewerbemuseum Berlin
Matthäikirchplatz, 10785 Berlin
Öffnungszeiten:
Mi–Fr: 10.00–17.00 Uhr
Sa/So: 11.00–18.00 Uhr
Kunstgewerbemuseum Berlin, 2025